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Staudenwiese



Umsetzungselemente


Unsere Gruppe hatte die Aufgabe, das mittlerweile überwucherte Fleckchen Erde im vorderen Teil unseres Gartens bei der BG-Villa, neu zu gestalten. Das Ziel war es, eine neue blühende Oase in der städtischen Umgebung für Insekten jeglicher Art zu schaffen. Einen kleinen “Stauden-Urwald” der den Tieren auch im Winter einen Unterschlupf und Nahrung bieten würde. Natürlich vorkommende Staudenwiesen werden in der Natur immer seltener und sind vor allem in einer Stadt eine Rarität. Mit diesem Projekt wollten wir der Natur und ihren Bewohnern etwas zurückgeben.Stauden sind Blütenpflanzen, die sich im Unterschied zu anderen Blumen nicht mit Hilfe von bestäubten Samen vermehren, sondern Jahr für Jahr aus der Wurzel neu ausschlagen. Somit sind sie sind also auch nicht auf die sexuelle Fortpflanzung angewiesen und können so jahrelang an selber Stelle wachsen. Hinzu kommt die relativ lange und späte Blütezeit. Die meisten Stauden blühen bis zum ersten Schnee und überleben den folgenden Winter, wie gesagt, in der Regel recht gut, sodass sie im nächsten Jahr wieder aufs neue Blühen können.Unsere Aufgabe war es also Stauden zu suchen, die wir im Frühling 2021 pflanzen wollten. Dafür haben wir uns von Experten und dem Internet beraten lassen. Denn auch wenn es nicht so schwer scheint, ist das richtige Vorgehen bei Stauden eine Wissenschaft für sich. Speziell wenn man wie wir ein langjähriges Ergebnis mit möglichst wenig Instandhaltungsarbeit erzielen möchte. Essentiell sind hierfür die richtigen Pflanzen und vor allem deren richtige Mischung (dazu später mehr). Unsere zu kultivierende Fläche bietet unseren Stauden die optimalen Bedingungen: einen leicht säuerlichen Boden, ausreichend Sonne und mit dem (aktuellen) Schweizer-Klima auch genügend Niederschlag ohne künstliche Bewässerung.Für was ist die Staudenwiese gut? Unsere Staudenwiese fördert im Allgemeinen die Biodiversität des Gartens. Im Gegensatz zur Monokultur des vorherigen Rasens, bieten die Stauden Schutz und Nahrung für zahlreiche Insektenarten. Insbesondere die für die Bestäubung der Kulturpflanzen so wichtigen vom aussterben bedrohten Wildbienen, werden durch die von uns ausgesuchten Stauden, welche mehrjährig sind, mit Schutz und Nahrung versorgt. Zudem verbessert unsere Staudenwiese. So entsteht ausserdem ein kleines Ökosystem mit einem verbesserten Mikroklima. Besonderes Augenmerk haben wir darauf gelegt, lokale Pflanzen zu verwenden um somit zum Schutz der lokalen Arten beizutragen. So können sich Neophyten und andere invasive Arten schwieriger auf der benutzten Fläche ausbreiten. Meines Erachtens ist unsere Staudenwiese mit seinen zahlreichen Farbtupfern und Formen viel Schönes anzusehen als ein gewöhnlicher Rasen. Sie riecht, zeugt von ökologischem Bewusstsein und wandelt sich stets im Laufe der Jahreszeit, sodass man immer wieder etwas Neues entdecken kann.

Umsetzung - Try it Yourself!

1. Zuerst muss man an der ausgewählten Stelle, eine Fläche mit der gewünschten Grösse abstecken. Auf dieser Fläche entfernt man dann einen Monat vor dem Einpflanzen jegliches Unkraut und lockert den Boden auf. Direkt danach kann man dann die bearbeitete Fläche allenfalls, mit einer licht-, luft- und wasserdichten Plane bedecken, um nachträgliches Unkrautwachstum zu verhindern. Dabei sollte einem jedoch bewusst sein, dass man zwar Arbeitszeit spart, jedoch den Lebensraum einiger Insekten und anderen Kleintieren stört und damit auch das eine oder andere Tier ums Leben kommen könnte.

2. Zwischen März und Mai pflanzt man dann die Stauden ein. Vor dem Pflanzen entfernt man jeweils noch das übriggebliebene/nachgewachsene Unkraut und lockert den Boden nochmals auf. Es kann helfen, wenn man die Stauden vor dem einpflanzen in Wasser taucht, bis der Ballen schön nass ist. Es lohnt sich so früh wie möglich mit dem anpflanzen zu beginnen, weil man dann noch genug Zeit hat, die Pflanzen zu bewundern. Zusätzlich hilft es auch Insekten, die zu dieser Zeit auf Nahrungssuche sind, wie zum Beispiel Schmetterlinge oder Bienen. Wichtig beim Pflanzen ist, dass man die hohen Stauden in der Mitte platziert, ausser man pflanzt an einer Wand. Dann ist es besser, die hohen Stauden direkt and die Wand zu pflanzen. Die Begleitstauden verteilt man dann jeweils rundherum oder halt davor, je nach Art des Beetes.

3. Nachdem man die Pflanzen eingesetzt hat muss man das Beet mit Erde auffüllen und reichlich mit Wasser angiessen. Jetzt muss man nur noch abwarten um dann die Blütenpracht zu geniessen! Die Pflanzen sollten ohne grosse Pflege jahrelang bestehen und viel Freude schenken.

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