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Neophyten




Was sind Neophyten?


Neophyten sind Pflanzenarten aus fremden Gebieten, die absichtlich oder unabsichtlich eingeführt wurden. Während viele Neophyten Arten keine gravierenden negativen Auswirkungen verursachen, etablieren sich einige invasive Neophyten so, dass sie die einheimischen Pflanzen vertreiben. Sie tragen weltweit zu einem Rückgang der einheimischen Biodiversität bei. Dabei ist auch die Vielfalt der Tierwelt betroffen, deren Lebensraum zerstört wird. Die Vertreibung einheimischer Pflanzen durch schädliche Neophyten ist der zweitwichtigste Grund für den Artenrückgang, nach der Zerstörung der Biodiversität durch den Menschen.


Weshalb müssen sie entfernt werden?


Dadurch, dass die invasiven Neophyten entfernt werden, wird die einheimische Biodiversität gefördert. Die Verbreitung der an den Standort angepassten Pflanzen erlaubt neuen Lebensraum, sowie eine Futterquelle, die für unsere einheimische Tierwelt von Nöten sind.

Unsere Aufgabe ist es, den Neophyten Kirschlorbeer aus dem Oberen Garten zu entfernen. Der Kirschlorbeer stammt ursprünglich aus Kleinasien, weshalb er in der Schweiz gebietsfremd ist. Weiter stellt der Kirschlorbeer keine Nahrungsquelle für unsere Tierwelt dar, da seine Blätter und Beeren giftig sind und auch nur schwer abgebaut werden. Ein weiteres Problem mit dem Kirschlorbeer ist, dass er eine grosse Wuchsfreudigkeit hat und so durch Selbstaussaat schnell zu einer Art «Unkraut» wird. Dies ist besonders problematisch, wenn sich die Pflanze ungehindert in einem Gebiet ausbreiten kann und so die einheimische natürliche Vegetation verdrängt. Darum ist der Kirschlorbeer in vielen Gegenden auf der Schwarzen Liste der Neophyten aufgeführt und sollte außerhalb seines natürlichen Verbreitungsgebiets nicht angepflanzt werden.



mögliche Alternativen:


Als mögliche einheimische Alternative für den Kirschlorbeer bietet sich die Alpen-Johannisbeere (Ribes alpinum) an. Die Alpen-Johannisbeere ist nicht nur einheimisch, sondern tut den Tieren ausserdem etwas Gutes. Die nektarreichen Blüten werden von Bienen und Hummeln geschätzt. Dank den dichten Sträuchern finden Vögel Unterschlupf und die Beeren dienen ihnen als Nahrungsquelle. Ein weiterer Vorteil der Alpen-Johannisbeere ist, dass sie, im Gegensatz zum Kirschlorbeer, als völlig unanfällig gegenüber Schädlingen und Krankheiten gilt.



Eine weitere Alternative ist die Stechpalme. Die Gewöhnliche Stechpalme (Ilex aquifolium) ist in Westeuropa zuhause und hat ihren natürlichen Lebensraum in Nadel- und Laubwäldern mit eher saurem, humusreichem Boden. Die Stechpalme ist also einheimisch und ist kompatibel mit den Eigenschaften unseres Standorts im Oberen Garten. Weiter besitzt der immergrüne Strauch appetitliche und feuerrote Beeren, die jedoch, wie auch deren Blätter, hochgiftig für den Menschen sind. Für die Vögel stellen sie aber in den kalten Wintermonaten eine geeignete Nahrungsquelle dar. Einige Pflanzen dieser Alternative sind im Oberen Garten schon vertreten, was uns bestätigt, dass die Stechpalme an unserem Standort wachsen kann. Einen weiteren Vorteil der Stechpalme besteht darin, dass sich ihr Holz zur Herstellung von Zauberstäben eignet. So besitzt auch Harry Potter einen Zauberstab aus Stechpalmenholz ;).




Umsetzung:


Als erster Schritt müssen die Samen vor der Samenreife abgeschnitten werden, was allerspätestens im September erfolgen sollte. Weiter müssen wir die Neophyten aus dem Boden ausgraben, wobei wir darauf achten müssen, dass wir auch alle Wurzeln entfernen, damit der Kirschlorbeer nicht nachwächst. Auch ist zu beachten, die schon vorhandenen nicht-invasiven Pflanzen, wie die Stechpalme, nicht mit auszugraben.



korrekte Entsorgung:


Nicht zuletzt ist die korrekte Entsorgung wichtig, da die ausgegrabenen Wurzeln auf keinen Fall in den Gartenkompost oder an den Feldrand gebracht werden dürfen, wo sie nachwachsen könnten. Man sollte die Neophyten in einer professionell geführten Kompostie- oder Vergärungsanlage entsorgen.


Welche Alternative?


Zur Bestimmung von geeigneten einheimischen Alternativen mussten wir den pH-Wert des Bodens an dem betroffenen Standort messen. Dies war insofern notwendig, da wir die Kalkverträglichkeit der möglichen Alternativen zum Kirschlorbeer an den Boden anpassen mussten. Entgegen unseren Erwartungen entpuppte sich der Boden als schwach sauer bis neutral, anstatt sauer.




Bei der Wahl der Alternativen mussten wir ausserdem auch darauf achten, dass die Pflanzen einen eher schattigen Standort bevorzugen, da der betroffene Teil des Oberen Gartens grössten Teils im Schatten der Eibe liegt.


wie es heraus gekommen ist:


vorher:





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